07.07.2025 – Konstanz.
Trotz starker Regenschauer versammelten sich am Montagabend rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Marktstätte in Konstanz zur öffentlichen Kundgebung „Tibet nicht vergessen – Feier zum 90. Geburtstag des Dalai Lama“.
Die Veranstaltung vereinte Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft und spirituellen Kreisen – unter ihnen der frühere FDP-Bundestagsabgeordnete und menschenrechtspolitische Sprecher Peter Heidt, Patrick Konopka, FDP-Landtagskandidat in Baden-Württemberg, Londen Thoding vom Verein Tibeter Jugend in Europa, Zakay Reichlin von der Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft (GSTF) sowie Geshe Lharampa Tenzin Jangchup, Abt des Tibet-Instituts Rikon, gemeinsam mit drei weiteren Mönchen.
Initiiert wurde die Veranstaltung von den Jungen Liberalen Konstanz, die damit ein Zeichen für Freiheit, kulturelle Identität und Menschenrechte setzen wollten – über Landes- und Parteigrenzen hinweg. Die grenzüberschreitende Kooperation mit Partnern aus Deutschland, der Schweiz und Europa verlieh dem Abend besondere Bedeutung.
Eröffnet wurde die Feier von Lea Banger, Vorsitzende der Jungen Liberalen Konstanz, die in ihrer Rede die Symbolkraft des Abends betonte:
„Gerade in Zeiten wachsender Polarisierung ist es wichtiger denn je, sich auf das zu besinnen was uns verbindet. Heute Abend stehen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kulturen und Nationen gemeinsam auf einer Bühne, um den 90. Geburtstag des Dalai Lama zu feiern – ganz im Sinne des Jahres des Mitgefühls, das uns daran erinnert, einander mit mehr Verständnis und Menschlichkeit zu begegnen.“
Zakay Reichlin, Sektionsleiter der GSTF Ostschweiz, lobte das Engagement der Jungen Liberalen und würdigte deren klare Positionierung zur Tibetfrage. In seinem Beitrag hob er die enge Verbindung zwischen der Schweizer Zivilgesellschaft und der tibetischen Exilgemeinschaft hervor.
Patrick Konopka betonte in seiner Rede die Bedeutung von kultureller Freiheit und freier Bildung: „Was wir in Tibet beobachten, steht im krassen Widerspruch zu allem, was wir in unserem Bildungsverständnis vertreten: Respekt vor der Herkunft, Achtung vor der Sprache, Förderung des kritischen Denkens. Ein Kind, das seine Kultur nicht leben darf, wird sich selbst fremd.“
Peter Heidt, der eigens aus Hessen angereist war, wies auf die systematischen Menschenrechtsverletzungen hin, die die Volksrepublik China unter Führung der Kommunistischen Partei sowohl an den Tibeterinnen und Tibetern als auch an der uigurischen Minderheit verübt.
Londen Thoding, Vorstandsmitglied der Tibeter Jugend in Europa, schilderte eindrücklich die aktuelle Lage der Tibeterinnen und Tibeter in Tibet. Besonders bewegend war seine Erinnerung an den verschwundenen 11. Panchen Lama – bis heute gilt er als jüngster politischer Gefangener der Welt.
Der spirituelle Abschluss des Abends wurde durch ein gemeinsames Gebet gestaltet, angeführt von Abt Geshe Lharampa Tenzin Jangchup und drei Mönchen des Tibet-Instituts Rikon. Das Kloster besteht seit 1968 in der Nähe von Winterthur (Schweiz) und gilt als bedeutende spirituelle Stätte des tibetischen Exils. Gemeinsam wurde für ein langes Leben des Dalai Lama gebetet.
Zum Ausklang der Veranstaltung waren die Teilnehmenden eingeladen, persönliche Geburtstagsgrüße an den Dalai Lama zu verfassen. Die Karten werden in der kommenden Woche nach Dharamshala (Indien) geschickt.
Wer ebenfalls noch einen Gruß oder eine Karte beisteuern möchte, kann sich bis zum 20. Juli 2025 per E-Mail an banger@julis.de wenden.

Bild 1: Lea Banger

Bild 2: Patrick Konopka am Mikrofon

Bild 3: v.l.n.r. Geshe Lobsang Phuntsok, Dr. Ann-Veruschka Jurisch, Abt Geshe Tenzin Jangchup, Londen Thoding, Peter Heidt, Patrick Konopka, Lea Banger, Acharya Sonam Gyatso, Zakay Reichlin

Bild 4: Beim Gebet – geleitet durch die Mönche des Tibet-Instituts Rikon (v.l.n.r. Acharya Sonam Gyatso, Abt Geshe Tenzin Jangchup, Geshe Lobsang Phuntsok, Dorje-Lopön Tsewang Samdup
Hier veröffentlicht am 21.10.2025